Das offiziell als "Sarlat-La-Canéda" bezeichnete, knapp 10.000 Einwohner zählende Städtchen liegt etwa 10 km nördlich der Dordogne malerisch in einer Talsenke. Dem Guide Michelin ist Sarlat aufgrund der schön renovierten Altstadt volle drei Sterne wert. Der Reiz Sarlats ergibt sich aus der Altstadt mit ihren gut erhaltenen Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die honig- bis ockerfarbenen Gemäuer verbreiten im sanften perigordinischen Licht eine ganz zauberhafte Atmosphäre. Dieses Musterbeispiel einer gewachsenen mittelalterlichen Stadt wird allerdings seit dem 19. Jahrhundert ein wenig brutal durch die "Traverse" (Rue de la République) in zwei Hälften geteilt. Während der Westteil unscheinbarer ist und kaum touristische Beachtung findet, trumpft das östliche Stadtviertel mit seinen mittelalterlichen Attraktionen auf.
Verwinkelte Gässchen und schattige Innenhöfe
Den besten Eindruck gewinnt man bei einem Spaziergang durch die kühlen, schattigen Gassen und Innenhöfe rund um die Cathédrale St-Sacerdos. Hier befindet sich auch das schönste Haus der Altstadt, das Maison de La Boétie. Das prächtige Gebäude befindet sich am Place du Pérou und ist das Geburtshaus von Etienne de La Boétie, einem Schriftsteller und Freund Montaignes. Charakteristisch sind die auffälligen Fenster und das steile, mit schweren Steinplatten ("Lauzes") gedeckte Dach.
Links neben dem Haus beginnt die reizvolle Passage Henri-de-Ségogne. Dort werden kunsthandwerkliche Erzeugnisse angeboten. Die Passage führt durch Bögen, Gewölbe und Gänge bis zum Hôtel de Maleville, in dem das Fremdenverkehrsamt untergebracht ist.
Die Place du Marché-aux-Oies ist sehr malerisch von Türmchen und Treppen gesäumt. Hier hat man dem Tier des Périgord - der Gans - ein Denkmal gesetzt. Heute noch findet hier im Winter jeden Samstag der Gänsemarkt statt, auf dem die Gänseleber (Foie Gras) des Périgord verkauft wird
Etwas kurios ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende "Totenleuchte" (Lanterne des Morts) gleich hinter der Kathedrale. Der konisch geformte Rundturm besteht im Inneren aus zwei Räumen, wobei der obere jedoch zu klein ist, um aufrecht darin stehen zu können. Über den ursprünglichen Zweck gibt es mehrere Theorien: Der Turm könnte in Gedenken an den Hl. Bernard gebaut worden sein, der in der Gegend mit gesegneten Broten Kranke geheilt hat. Auch könnte er als Totenleuchte gedient haben, aber da der oberste Raum so klein ist, weiß man nicht, wie dies funktioniert haben soll. Schließlich kommt auch noch eine Nutzung als Totenkapelle in Frage.
Nach einer Entdeckungstour durch das mittelalterliche Sarlat kann man sich auf der belebten Place de la Liberté in einem der vielen Strassencafés bei einem Café au Lait erholen und entspannt die anderen Touristen beobachten. An diesem Platz finden sich auch das Rathaus aus dem 17. Jahrhundert sowie die nicht mehr genutzte Kirche Ste-Marie, die heute als Markthalle dient.
Impressionen aus Sarlat
Praktische Infos über Sarlat
Auf seiner Webseite bietet es auch einige Informationen auf deutsch an: http://www.sarlat-tourisme.com/de