Montravel: Aromatische Frische aus Tradition

Ganz im Westen des Bergeracois gelegen ist Montravel die erste Weinregion, die man aus Bordeaux kommend erreicht. Ihren Namen hat sie vom über der Dordogne liegenden befestigten Örtchen Montravel. Hier wurde nicht nur der Schriftsteller Montaigne geboren, sondern der Ort ist auch die Wiege eine der ältesten Weinkulturen. Zwar gehörte Montravel zunächst zu Bergerac, doch 1307 wurde es dem Erzbischof Canteloup von Bordeaux übertragen, wo es bis zur Französischen Revolution blieb.

Die Montravel-Region zeichnet sich durch leichte Böden aus, deren fruchtbare Schwemmland-Sedimente auf Kalkgestein ruhen. Es ist ein idealer Untergrund für den Weinbau, da der Kalk die Wärme des Tages speichert und nachts abgibt. Kein Wunder, dass bei diesen guten Bedingungen der Montravel einer der ersten Weißweine war, dem 1937 die AOC-Herkunftsbezeichnung verliehen wurde.

Heute werden in vierzehn Dörfern drei verschiedene AOC-Weine produziert: der trockene Montravel, der weiche Côtes-de-Montravel sowie der liebliche Haut-Montravel. Wie beim Monbazillac werden auch hier die Rebsorten Sémillon, Sauvignon und Muscadelle verwendet. In geringeren Anteilen werden auch Ondenc und Cheninc blanc beigemischt.

Die Montravel AOC-Weine sind trockene, sehr aromatische und samtige Weißweine mit einer guten Struktur. Mit ihren 10 – 13 % Alkohol und einer Restsüße von unter 4 Gramm / Liter kann man sie jung trinken aber auch ein, zwei Jahre lagern. Wenn sie in klassischen Holzfässern ausgebaut wurden, sind die Aromen noch wärmer und samtiger. Der Côtes-de-Montravel ist nicht ganz so lieblich wie der Haut-Montravel. Wie dieser ist er aber bestens geeignet, um vor dem Essen oder zu Fischgerichten getrunken zu werden. Der feine, liebliche Haut-Montravel mit seinem Alkoholgehalt von bis zu 15 % bei einer Restsüße von 8 -54 Gramm pro Liter hingegen passt auch zum Käse und kann länger gelagert werden.

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