Das Gebiet wird von der Dordogne durchquert und die Reben reifen in der hügeligen Landschaft auf kalkhaltigen, fruchtbaren, sonnigen Hang- und Flachlandlagen. Weinbau wird hier schon seit der gallo-römischen Zeit betrieben. Damals bediente man sich der Rebsorte "Biturica" - ein besonders witterungsunempfindliches Gewächs und der Vorläufer unserer heutigen Cabernet-Rebe.
Die Bürger von Bergerac verstanden es früh, sich Privilegien für ihren Weinhandel zu sichern. Im Jahre 1255 unterwarfen sie sich dem englischen König Heinrich III. Er erklärte daraufhin Bergerac zur autonomen Region und verlieh ihr das Recht, Wein zollfrei auf der Dordogne bis zur Mündung der Gironde zu transportieren. Bis zum Ende des Hundertjährigen Krieges konnte Bergerac daher einen florierenden Weinhandel mit England und den Märkten Nordeuropas aufbauen.
Als AOC-Weine der Region werden Bergerac sec, Bergerac rosé, Bergerac rouge, Côtes de Bergerac Blanc und Côtes de Bergerac rouge produziert. Es sind angenehme, geschmeidige Rotweine, fruchtig mit Aromen von Erdbeeren, schwarzen Johannisbeeren und roten Früchten. Sie sind leicht zu trinken und können schon nach zwei bis drei Jahren genossen werden. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 10 und 13 %, die Restsüße beträgt unter drei Gramm pro Liter.
Für diese intensiven, dunklen Rotweine wird nur eine Auswahl der besten Trauben eines Weinguts verwendet. So entstehen tanninreiche Weine mit komplexen Strukturen und Aromen von eingemachten Früchten. Mit einem Alkoholgehalt von 11 - 13,5% entwickeln diese Weine ihr Aroma nach fünf bis sechs Jahren. Sie können dann nochmals 5 - 10 Jahre gelagert werden.
Seit einiger Zeit wird auch ein Roséwein produziert. Der lachsfarbene Bergerac rosé zeichnet sich durch aromatische Frische aus und ist ein exzellenter Begleiter der sommerlichen Küche.
Der steigende Anteil von Sauvignon-Reben hat eine neue Generation des trockenen Bergerac-Weißweins hervorgebracht. Diese hellen und sehr frischen Weine trinkt man jung. Sie eignen sich gut zum Aperitif sowie zu Fisch und Meeresfrüchten. Im Sommer sind sie „auch so“ herrlich erfrischend.
Diesen Weißwein gibt es als demi-sec und doux (halbtrocken und lieblich), am bekanntesten dürfte aber moelleux (weich) sein. Das weiche runde, aber frische Aroma ergibt sich aus einem größeren Anteil von Sémillon-Trauben. Auch dieser Wein lässt sich jung trinken, gewinnt aber durch Lagerung. Der goldfarbene Wein ist ein idealer Begleiter zu Fisch in Soße, zu Salaten und zu bestimmten Käsen (Bleu des Causses) oder zum Dessert. Im Périgord ist es weit verbreitet, dem Moelleux allerlei Ingredienzien zuzufügen, zum Beispiel einen Schuss Cássis-Likör oder Fruchtsirup. Er wird gern als Aperitif zu einem Häppchen Landbrot mit Gänsepastete genossen.
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